NORWEGEN

Hier sind einige meiner Reisnotizen zu Norwegen nachzulesen. Um in die Fotogalerie zu kommen, bitte hier oder auf eines der kleinen Fotos klicken.

Bergen

Der erste Tag an Bord ist ein Seetag, heißt, das Schiff braucht einen Tag bis Bergen, unserem nächsten Hafen und ersten Halt auf dieser Reise. Wir genießen diesen Tag und erkunden in aller Ruhe das Schiff. Auch der erste Lektorenvortrag steht auf dem Programm. Vladimir, unser Lektor, weiß allerhand über Bergen zu berichten und er weiß auch, dass Bergen die regenreichste Stadt Europas ist. Im Schnitt soll es dort zwischen 250 und 260 Tagen im Jahr regnen. Wir hoffen inständig, dass wir einen der wenigen sonnigen Tage in Bergen erwischen. Doch als wir am nächsten Morgen aufwachen, wissen wir, dass unsere Hoffnung buchstäblich ins Wasser gefallen ist. Meine Güte, dass schüttet vielleicht. Außerdem ist es nass-kalt und nebelig. Wir hatten uns wohlweislich für eine Ausflugsfahrt in die Umgebung Bergens, genauer zum Hardangerfjord, entschieden und so sitzen wir im Bus wenigstens im Trockenen. 

Zu Beginn des Ausflugs fährt der Bus auch durch die Stadt Bergen, doch mehr als einen nebel-verhangenen Blick auf die hübsche Kulisse der malerischen Holzhäuser, für die Bergen bekannt ist, können wir nicht erhaschen. Wir zuckeln weiter gemütlich durch die Gegend denn Norwegens Straßen erlauben meist nicht die zugelassene Höchst-geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern, schon gar nicht bei Regen. Reiseleiterin Laura erzählt viele kleine Geschichten über die Mythen Norwegens, über Trolle, über die Sprache Norwegens, die Lebensgewohnheiten und dass der Komponist Edvard Grieg in Norwegen geboren wurde. So vergeht die Zeit schnell. Schön ist, dass Laura uns während eines landschaftlich sehr hübschen Abschnitts der Reise verschiedene Stücke von Edvard Grieg vorspielt. Wir genießen die Musik, schauen, träumen ein wenig und so wird selbst dieser nasse Ausflug zu einem besonderen Erlebnis.

 

Geiranger & Trollstigen

Unser Schiff wird bereits sehr früh am Morgen, so gegen 5.30 Uhr in den Fjord einfahren und wir stellen uns den Wecker um dieses Erlebnis nicht zu verpassen. Verflixt, es ist schon arg früh, doch wir springen schnell unter die Dusche und sind pünktlich um 5.30 an Deck. Die Wetterengel sind uns mal wieder gewogen! Zwar hängen an den steil aufragenden Bergen zunächst noch dicke, graue Wolkenbänke, doch nach und nach kommt die Sonne durch, zerreißt den Nebel und die grauen Wolken und zaubert wunderbare Farbschattierungen aufs Wasser und die Felswände. Es ist eine magische Stimmung. Einfach wunderschön und voller Zauber. Wir sehen die „Sieben Schwestern“, das sind sieben Wasserfälle nebeneinander die fast senkrecht die Felsen hinabstürzen und wieder können wir uns nicht satt sehen und genießen jede Kehre bis das Schiff in Geiranger ankert.

Wir schlendern durch das kleine Örtchen Geiranger. Die Landschaft ist einmalig und atemberaubend. Felswände ragen fast senkrecht in die Höhe, sind stark zerklüftet und überall stürzen Wasserfälle an den Wänden herunter. Unbeschreiblich, man sollte es gesehen haben! Wir besuchen die kleine Kirche mit dem Friedhof. Beide liegen oberhalb von Geiranger und von hier hat man einen fantastischen Blick in den Fjord hinein. Es muss schön sein, hier vom Leben ausruhen zu können.

Am Nachmittag unternehmen wir eine Fahrt zum Trollstigen. Der Trollstigen ist eine serpentinenreiche Straße die in elf Haarnadelkurven mit ca. 12 % Steigung bis auf eine Passhöhe führt. Die Ausblicke sind atemberaubend. Oft erinnert uns die Landschaft an Neuseeland, manchmal auch an Alaska. Sanfte, satt-grüne Wiesen wechseln sich mit steil aufragenden Felshängen ab. Kleine Bäche schlängeln sich durch die Landschaft, in den Talsenken liegen tiefblaue Seen an deren Ufern das Wollgras weiß leuchtet. Bunt bemalte Holzhäuser schmiegen sich geduckt an die Berge. Rauschende Wasserfälle. Einfach nur wunderwunderschön.

 

Tromsö

Tromsö ist eine gemütliche Universitätsstadt. Wir erwandern uns die Stadt zu Fuß. Von weitem sehen wir die berühmte Eismeer-kathedrale. Laut Reiseführer ist die Kathedrale zu dieser Jahreszeit leider erst ab 15 Uhr geöffnet. Solange wollen wir doch nicht warten und bummeln durch die Straßen und Gassen Tromsös, entdecken in den Geschäften die Pracht der Norwegerpullis und außerdem ziemlich viele Läden die entweder Wollsorten oder verschiedene Stoffe anbieten. Vermutlich verkaufen diese Geschäfte recht gut, denn was soll man in den langen, dunklen Wintermonaten auch sonst machen, wenn man nicht immer Fernsehen möchte? So vermuten wir jedenfalls. Von Tromsö aus starteten früher alle klassischen Nordpolar-expeditionen und so wundert es nicht, dass die Stadt über ein entsprechendes Polarmuseum verfügt. Auch eine Brauerei gibt es hier die von einem deutschen Einwanderer Namens „Mack“ gegründet wurde. Übrigens heißt „Bier“ auf Norwegisch OL (gesprochen: ÖL). Falls jemand von euch mal mit dem Auto in Norwegen unterwegs ist: Kommt bloß nicht auf die Idee an einer Tankstelle nach "ÖL" zu fragen. Das führt bei dem Tankwart nämlich garantiert zu einem heftigen Heiterkeitsausbruch!